Ortsteile der Gemeinde Heßdorf
Heßdorf
Heßdorf ist mit 1790* Einwohnern die größte Ortschaft der gleichnamigen Gemeinde. Sie bietet mit einer Anschlussstelle an die A3 direkten Zugang zum Bundesautobahnnetz und führt direkt nach Nürnberg und indirekt (über das Autobahnkreuz A3/A73) auch nach Erlangen.
Mit seinem großen Gewerbegebiet und dem neu erschlossenen Baugebiet Heßdorf-Süd ist unser Städtchen attraktiv für Bürger und Gewerbetreibende. Neben Grundschule und Kitas gibt es auch Sportanlage und andere Freizeiteinrichtungen sowie zahlreiche Einrichtungen der Gastronomie, Ärzte und Apotheken und des täglichen Bedarfs. Auch an den ÖPNV ist Heßdorf mit den Buslinien 202, 202E, 203 und 246 sehr gut an die umliegenden Städte und Gemeinden - von Erlangen bis Herzogenaurach, Höchstadt und Forchheim - angebunden. Dort befinden sich neben weiterführenden Schulen auch viele große Arbeitgeber der Region. Heßdorf profitiert von seiner Lage im Speckgürtel der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen und ist so eine hervorragende Wahl als Lebensmittelpunkt für Groß und Klein.
Aus der Geschichte Heßdorfs
Die Ortschaft Heßdorf ist aus dem Besitz von Reichsministerialen hervorgegangen, 1315 kommt es in Erbfolge von den von Gründlach an die Herren von Hohenlohe-Brauneck. Zur selben Zeit hat hier auch Friedrich Wolffersdorfer und ein sogenannter Hesdorfer Besitz. Um 1364 wurde der gesamte Braunecksche Besitz als Oblei gestiftet. In Heßdorf selbst gehörten im 15. Jahrhundert drei Huben und drei Lehen (zehn Besitzer) zur domkapitelischen Oblei. Zwei Höfe aus Maienthalschem Besitz, die im Dreißigjährigen Kriege zerstört und danach als walzende Lehen an Bauern ausgegeben wurden, kamen 1408 an die Herren von Harsdorf. Auch in Heßdorf versuchten die von Harsdorf, die Fraisch über ihre Hintersassen zu erhalten, wurden aber 1534 von Kaiser Karl V. abgewiesen. 1577 ließ der Obleiherr an der Seebach eine Mühle errichten, und einige Jahre später wird auch ein Wirtshaus genannt. Der Dreißigjährige Krieg hatte dem Ort schwer geschadet.
Drei Höfe sind danach völlig verschwunden, und vier konnten erst um 1700 wieder aufgebaut werden. Am 11. Oktober 1736 wurde vom damaligen Obleiherren eine Dorfordnung erlassen, und am Ende dieses Jahrhunderts treten auch die Neuenbürger Herren nochmals als Besitzer in Heßdorf auf.
Immer wieder wurde die Gemeinde über die Jahrhunderte in die zahlreichen Händel der großen und kleinen Herren verstrickt, so dass der Dreißigjährige Krieg unserem Raum dann den völligen Ruin brachte. Als sich danach das Land wieder leidlich erholt hatte, wurde es während des Siebenjährigen Krieges abermals in Mitleidenschaft gezogen und der danach mühsam erworbene Wohlstand schließlich von den Revolutionsheeren aufs neue vernichtet. Die Säkularisation gab 1802 ein völlig verarmtes Land an Kurbaiern. Erst die im folgenden Jahr einsetzende preußische Zeit (1803-1806) beseitigte die bis dahin bestehenden mittelalterlichen Zustände. Im Herbst 1804 lagen die neuen Gemeindegrenzen bei uns endgültig fest Sie wurden später auch während der französischen Besatzungsjahre (1806-1810) nicht mehr geändert. 1810, endgültig zu Bayern gekommen, musste fast ein Jahrzehnt noch vergehen, bis es nach vielen Versuchen endlich am 27. Juni 1818 zur Gemeindebildung kam.
Das Landgericht Herzogenaurach bildete damals aus den Orten Obermembach (Steuerdistrikt Hammerbach), Mittelmembach (Steuerdistrikt Hammerbach), Untermembach (Steuerdistrikt Hannberg), der Ortschaft Heßdorf (Steuerdistrikt Hannberg) und dem nahegelegenen Fallhof die Ruralgemeinde Heßdorf. Alle vier Orte blieben aber für sich geschlossene Rechtskörper im neuen Verband und Besitzer ihrer eigenen Liegenschaften und Ortsvermögen.
Auch ihre besonderen Organe wie Ortsvorsteher oder Ortsobmann bestanden unter der Decke der neuen Ruralgemeinde weiter und waren die wichtigsten Faktoren des gemeindlichen Lebens. Sie wurden erst 1835 gänzlich beseitigt. Von einer gemeindlichen Selbstverwaltung kann also in diesen ersten Jahren kaum die Rede sein. Noch immer waren unsere Gemeinden nicht mehr als eine Art Vollzugsorgan des Landgerichtes. Erst die Gemeindeordnung von 1869 brachte hier eine gewisse Verbesserung und um die Jahrhundertwende wurden dann die letzten rechtlichen Restbestände früherer Zeit beseitigt.
Mit der Gebietsreform im Jahr 1972 wurde der seinerzeitige Landkreis Höchstadt von Oberfranken getrennt und dem Regierungsbezirk Mittelfranken zugewiesen. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Heßdorf durch die Eingemeindung der Ortschaft Hannberg mit ihren Ortsteilen Dannberg, Klebheim, Niederlindach und Röhrach nicht nur flächenmäßig erheblich vergrößert. Ein weiterer Eingemeindungsvertrag wurde am 1. Mai 1978 mit der Gemeinde Hesselberg geschlossen.
Dannberg
In Dannberg leben heute 40* Einwohner. Der kleine Ort befindet sich zwischen Niederlindach und (dem Markt Weisendorf zugehörigen) Neuenbürg und wurde 1315 erstmals urkundlich erwähnt - damals noch als "Teymberg". Der spätere Name Dannberg wird von Historikern als "zu dem mit Tannen bewachsenen Berg" interpretiert. 1818 weist der Weiler (eine Wohnsiedlung) Dannberg vier Wohngebäude auf, 1877 lebten hier 40 Einwohner in zwölf Gebäuden, es gab "fünf Pferde und 39 Stück Rindvieh". Im Jahr 1928 war die Einwohnerzahl auf 34 in fünf Wohngebäuden gestiegen. Im November 2017 gab es 51 Einwohner in Dannberg.
Obwohl die Ortschaft relativ klein ist, ist sie doch auch über den Landkreis hinaus bekannt. Grund dafür ist ohne Zweifel auch die traditionsreiche Wirtschaft von Johann Gerner, die sich selbst als "kleine Oase regionaler Esskultur" bezeichnet, sondern in der sich auch manchmal (politische) Prominenz bewirten lässt. Seit 1. Juli 1972 gehört Dannberg als Ortsteil zur Gemeinde Heßdorf.
Hannberg
In der durch seine weithin sichtbare Wehrkirche bekannten Ortschaft Hannberg sind 393* Einwohner gemeldet. Der Ort befindet sich in direkter Nachbarschaft von Heßdorf und Röhrach. Historisch wird der Ortsname als "umfriedeter, umhegter Berg" interpretiert.
Es ist das Jahr 1348 als Gläubige aus Büchenbach zu einer Kapelle in Hannberg wallfahren - der heutigen Ölbergkapelle. Von 1461 bis 1486 entsteht die Wehranlage in Hannberg. 1868 hatte Hannberg 88 Einwohner und 34 Gebäude. 1877 wird es mit 90 Einwohnern, 30 Gebäuden, drei Pferden und 65 Stück Rindvieh angegeben. 1904 waren es 92 Einwohner und 19 Wohngebäude. Die ehemalige Gemeinde Hannberg mit den Ortschaften Dannberg, Hannberg, Klebheim, Niederlindach und Röhrach hatte im Jahr 1939 eine Einwohnerzahl von 414. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1950, waren dort 665 Bewohner ansässig, darunter 253 Heimatvertriebene. Das zuständige Amtsgericht war in Herzogenaurach, der nächste Bahnanschluss in Erlangen. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform ging die Gemeinde Hannberg am 1. Juli 1972 in der Gemeinde Heßdorf auf. Der letzte Bürgermeister Hannbergs war Heinrich Geier (8/1970 bis 6/1972). Im Dezember 2014 hatte Hannberg 403 Einwohner.
In Hannberg befindet sich die Grundschule der Gemeinde Heßdorf. In der ehemaligen Volksschule (erbaut 1966), die seit 2020 aufwändig saniert wird, werden 113* Kinder in den Jahrgangsstufen 1 bis 4 von elf Lehrkräften unterrichtet. Im oberen Bereich der Schule befindet sich auch die Schulturnhalle. Sie ist über die Aula direkt an das Schulgebäude angeschlossen. Über den sogenannten Wabenbau erreicht man den unteren Bereich der Schule, an den sich nach wenigen Metern Fußweg die Sporthalle Seebachgrund anschließt.
Hesselberg
Im Ort Hesselberg leben 276* Einwohner. Die Ortschaft, die sich nordwestlich von Klebheim befindet, wurde 1147 erstmal urkundlich erwähnt. Der Ort wurde auch 1348 im Rechtsbuch des Bamberger Fürstbischofs Friedrich von Hohenlohe als "heselbewer" erwähnt.
1824 hatte Hesselberg 28 Häuser und 170 Einwohner. 1868 lebten im Ort 183 Einwohner in 64 Gebäuden, die zur katholischen Pfarrei und Schule in Hannberg gehörten. Im Jahr 1877 gab es in Hesselberg 159 Einwohner und 68 Gebäude, in den Ställen standen drei Pferde und 191 Stück Rindvieh. Bis zum Jahr 1900 waren es noch zwei Weiher, der große Weiher und der Abelsweiher, den die Hesselberger bewirtschafteten. 2015 wurde die Anlage kultiviert und es entstanden, wie heute noch zu erkennen ist, vier Teiche. Der Abelsweiher blieb unverändert bestehen, aus dem Großen Weiher entstanden durch das Einziehen von Dämmen drei Weiher. Sie werden auch heute noch als "die großen Weiher" tituliert. Wechselten die Pächter für die Weiher im 20. Jahrhundert häufiger, so werden sie seit 2005 von den Rechtlern selbst bewirtschaftet. Ganz in der Nähe befindet sich das Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof.
1950 wird die Zahl der Anwesen in Hesselberg mit 33 angegeben, in denen 228 Bewohner lebten, darunter 68 Heimatvertriebene. Am 1. Mail 1978 wurde Hesselberg durch die bayerische Gebietsreform in die Gemeinde Heßdorf eingegliedert. Letzter Bürgermeister von Hesselberg war Georg Gumbmann (5/1966 bis 4/1978) Im Dezember 2014 lebten im Ort 279 Einwohner.
Das bekannteste Bauwerk in Hesselberg ist die Kapelle St. Ottilia. Sie liegt in der Dorfmitte und wurde 1877 im neugothischen Stil aus Quadersandstein erbaut. In einem laubenartigen Vorbau befindet sich eine Kriegergedächtnisstätte. Die Kapelle hat eine Flachdecke und eine hölzerne Empore. Zwei Glocken rufen die Ortsbewohner in das Kapellengebäude. Passend zu den zahlreichen Fischteichen um den Ort, kommen bei der Hesselberger Kirchweih im August alljährlich die ersten Karpfen der Saison auf den Tisch. Apropos: Kulinarische Köstlichkeiten. Bekannt ist in Hesselberg auch der Landgasthof Jägersruh. Hier wird das Wild, das auf den Teller kommt, noch vom Wirt selbst erlegt - egal, ob Reh oder Wildschwein. Auch als Veranstaltungsort ist der Gasthof besonders bei Vereinen aus der Region sehr beliebt.
2024 begeht der Ort Hesselberg sein 850-jähriges Bestehen und wird das auch bei der Stodl-Kerwa im August groß feiern.
Klebheim
In Klebheim, nördlich von Niederlindach, leben 179* Personen. Darüber, wie der Ort zu seinem Namen gekommen ist, gibt es verschiedene Herleitungen. Die einen gingen davon aus, dass der klebrige Boden um Klebheim, dem zahlreiche Weiher ihr Existenz verdanken, dem Ort seinen Namen gab. Andere hingegen sind der Ansicht, dass der Ortsname als Siedlung am Kleefeld zu interpretieren sei.
Im Jahr 1877 wurde Klebheim als Weiler mit nunmehr 59 Einwohnern, 22 Gebäuden, vier Pferden und 61 Stück Rindvieh charakterisiert. Zur katholischen Pfarrei und Schule Hannberg hatten die Bewohner zwei Kilometer, zur Post Weisendorf sieben Kilometer zurückzulegen. Im Jahr 1904 war die Einwohnerzahl von Klebheim auf 73 gewachsen, die in 14 Wohngebäuden lebten. Die katholische Pfarrei und die Schule waren weiterhin in Hannberg, die nächste Post lag inzwischen in Großenseebach. Im Jahr 1928 hatte Klebheim dann 76 Einwohner; 2014 waren es 106.
Bekannt ist das erstmal 1315 urkundlich erwähnte Klebheim auch durch seine traditionellen Feste wie die immer Anfang Oktober anstehende Kerwa. Dabei wird Tradition gelebt - von "Betzn raustanzen" bis "Kiegli zsammspil'n". Für seine Kirchweih hat Klebheim durch seine engagierten Ortsburschen und -mädchen sowie ein Wirtshaus mit Saal und Unterstützer quer durch die ganze Dorfbevölkerung ideale Voraussetzungen. Seit 2013 wird die Kirchweih als Zeltkerwa gefeiert. Zu deren Unterstützung wurde 2014 der Traditionsverein Klebheim gegründet.
Niederlindach
Die Einwohnerzahl in Niederlindach liegt bei 553*. Die Ortschaft, deren Name von "Zum Ort, wo es viele Linden gibt" hergeleitet wird, liegt zwischen Hannberg und Klebheim. 1065 wurde Niederlindach erstmal urkundlich erwähnt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war gehörte Niederlindach zur Urpfarrei Büchenbach und seit Gründung der Pfarrei Hannberg zu dieser. Da Niederlindach wie die anderen Orte in unserer Region einer Weihergegend ist, hatten die Einwohner ebenfalls eine Fischzehnt zu entrichten. 2/3 gehörte dem Dompropsteiamt Büchenbach, 1/3 dem zuständigen Pfarrer. Nur im Herbst war der Fischfang übrigens zehntfrei.
1818 wies Niederlindach 21 Wohngebäude auf, 1833 waren es 24 Häuser und 123 Seelen. Im Ortschaften-Verzeichnis von 1877 wies Niederlindach 147 Eiwohner, 50 Gebäude, vier Pferde und 110 Stück Rindvieh auf. Für 1904 zeigen die historischen Unterlagen 155 Einwohner in 28 Wohngebäuden auf. 2014 lebten in Niederlindach 492 Einwohner.
Bekannt ist Niederlindach auch für die am Ortsrand stattfindenden Turniere des Vereins Fahr- und Reitsportfreunde Niederlindach e.V., bei denen Reiter hoch zu Ross und Gespann mit Kutsche ihr Können unter Beweis stellen.
Röhrach
1315 als "Rorich" ersterwähnt, ist auch das derzeit 114* Einwohner zählende Röhrach umgeben von Weihern. Der Ortsname wird interpretiert als "zum Ort, wo viel Schilfrohr beisammen steht, zum Röhricht." Ursprünglich gehörte der Ort zur Urpfarrei Büchenbach, mit Stiftung der Oblei Hannberg kam er um 1464/67 zu dieser. Röhrach wurde vermutlich an die Pfarrei Hannberg gestiftet und ging 1811 schließlich an die Nürnberger Wohlfahrtsstiftung über.
1818 wies der Weiler Röhrach fünf Wohngebäude auf, 1833 waren es fünf Häuser und 35 Seelen. In der Bavaria des Jahres 1868 wurde Röhrach als Weiler mit 25 Einwohnern und zehn Gebäuden charakterisiert, der zur katholischen Pfarrei Hannberg pfarrte. Im Jahr 1904 lebten in Röhrach 39 Einwohner in sieben Wohngebäuden und im Jahr 1928 waren die Einwohnerzahl auf 42 und die der Wohngebäude auf acht gestiegen. 1960 sind 63 Bewohner aufgeführt und Ende 2014 sind 106 Bewohner eingetragen. Natürlich gehört auch zu Röhrach ein Gasthaus, das traditionell auf Fisch setzt. So klein der Ort Röhrach auch ist, ins Gasthaus "Zum Jägerheim" kommen Gäste aus nah und fern, um in den Monaten mit "r" im Namen frische, lecker zubereitete Karpfen aus den umliegenden Weihern zu genießen.
Diese Weiher sorgen dafür, dass die Landschaft um Röhrach sehr idyllisch ist. Sie ist von zahlreichen Pfaden durchzogen, so dass Röhrach nicht nur an den Wochenenden ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderer und Spaziergänger ist. Von Röhrach aus gelangt man in etwa einer Stunde zu Fuß über den Kleinen schließlich zum Großen Bischofsweiher - das bekannte Naherholungsziel im Erlanger Ortsteil Dechsendorf. Die Seenlandschaft am Dechsendorfer Weiher wird von Einheimischen auch liebevoll "Dechsi" genannt. Von dort gelangen Sie auf Ihrer Tour auf Schusters Rappen dann weiter zum Gewerbegebiet Heßdorf, das gleich neben Dechsendorf liegt, und von dort über Hannberg natürlich auch wieder zurück nach Röhrach.
Aktuell befindet sich zwischen Hannberg und Röhrach eine der großen Baustellen der Brücken-Erneuerungen im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der Bundesautobahn A3.
Unter-, Mittel- und Obermembach
Untermembach (516* Einwohner) wies im Jahr 1868 einhundert Einwohner und 40 Gebäude auf, 1877 waren es 104 Bewohner und 41 Gebäude. 1904 sank die Einwohnerzahl auf 97, es gab 23 Wohngebäude. Das Gasthaus der Familie Noppenberger stellte schon immer ein beliebtes Ausflugsziel dar. Alljährlich wird dort Mitte September für die drei Membach-Orte gemeinsam Kirchweih gefeiert. Im Dezember 2014 lebten 504 Einwohner in Untermembach; 2022 waren es 506*.
Mittelmembach liegt - wie der Name bereits vermuten lässt - genau zwischen Untermembach und Obermembach. Im Januar 2024 waren dort 59* Einwohner gemeldet. In Mittelmembach gab es im Jahr 1868 21 Einwohner und neun Gebäude. 1877 waren es 27 Einwohner und acht Gebäude. 1904 stieg die Einwohnerzahl auf 29 und fünf Wohngebäude. Am 17. Juni 1927 zog ein Unwetter durch die Region. Ein Blitz schlug in Mittelmembach in eine Scheune ein und äscherte vier Scheunen und das Wohnhaus des Bauern Peter Gimberlein ein. Im Dezember lebten 59 Einwohner in Mittelmembach und diese Zahl hat sich bis 2021 gehalten.
Fragen Sie einen Einheimischen nach Obermembach, wird die Rede ohne Zweifel recht schnell auf das "Waldkrankenhaus" kommen. Mit einer medizinischen Einrichtung hat das damit gemeinte Gasthaus der Familie Gumbrecht aber nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine typische fränkische Wirtschaft mit Biergarten, in der deftigen Speisen und frisches Bier gereicht werden. Vor allem bei den Patienten der Herzogenauracher Kliniken war das Gasthaus ein beliebtes Ausflugsziel und sie nutzten gern die Möglichkeit, sich nach einem Spaziergang durch den Birkenbühl dort stärken zu können. Den Kontrolleuren der Krankenkasse, die die Patienten dann eventuell in der Klinik suchten, wurde kurzerhand erklärt, sie würden sich im "Waldkrankenhaus" erholen. Eröffnet wurde die Gastwirtschaft 1872 durch Christof Gumbmann, es folgten Georg Gumbmann, dann dessen Sohn Valentin Gumbmann. Dessen Jagdleidenschaft verdankt das Gasthaus auch seinen Namen "Jägersruh", weil sich die durstigen Jäger dort dann an einem kühlen Bier labten. Bis 1974 wurde in Obermembach Anfang September sogar eine eigene Kirchweih gefeiert.
Bereits um 1147 wurde Membach erstmals in historischen Aufzeichnungen erwähnt. Obermembach hatte 1868 42 Einwohner und zwölf Gebäude; 1877 waren es 32 Einwohner und 15 Gebäude. 1904 waren es noch immer 32 Bewohner und acht Wohngebäude. Im Dezember 2014 lebten 40 Einwohner in Obermembach; zum 1. Januar 2024 waren 34 Einwohner gemeldet.
Am Wendehammer am Ortsende in Richtung Hammerbach (Südwesten) steht die Kapelle St. Valentin, die am 29. Oktober 1725 durch den Hannberger Pfarrer Johann Andreas eingeweiht wurde. Diese wurde im Jahr 1962 umgestaltet und 1976 unter dem Hannberger Pfarrer Fritz Fröhlich grundlegend renoviert. Seit rund 100 Jahren betreut die Familie Thomann das kleine Gotteshaus.
* Einwohnerzahlen Stand 01.01.2024