Geschichte & Wappen der Gemeinde Heßdorf
Die Ortschaft Heßdorf ist aus dem Besitz von Reichsministerialen hervorgegangen, 1315 kommt es in Erbfolge von den von Gründlach an die Herren von Hohenlohe-Brauneck. Zur selben Zeit hat hier auch Friedrich Wolffersdorfer und ein sogenannter "Hesdorfer Besitz". Um 1364 wurde der gesamte Braunecksche Besitz als Oblei gestiftet. In Heßdorf selbst gehörten im 15. Jahrhundert drei Huben und drei Lehen (zehn Besitzer) zur domkapitelischen Oblei. Zwei Höfe aus Maienthalschem Besitz, die im Dreißigjährigen Kriege zerstört und danach als walzende Lehen an Bauern ausgegeben wurden, kamen 1408 an die Herren von Harsdorf. Auch in Heßdorf versuchten die von Harsdorf, die Fraisch über ihre Hintersassen zu erhalten, wurden aber 1534 von Kaiser Karl V. abgewiesen. 1577 ließ der Obleiherr an der Seebach eine Mühle errichten, und einige Jahre später wird auch ein Wirtshaus genannt. Der Dreißigjährige Krieg hatte dem Ort schwer geschadet.
Drei Höfe sind danach völlig verschwunden, und vier konnten erst um 1700 wieder aufgebaut werden. Am 11. Oktober 1736 wurde vom damaligen Obleiherren eine Dorfordnung erlassen, und am Ende dieses Jahrhunderts treten auch die Neuenbürger Herren nochmals als Besitzer in Heßdorf auf.
Immer wieder wurde die Gemeinde über die Jahrhunderte in die zahlreichen Händel der großen und kleinen Herren verstrickt, so dass der Dreißigjährige Krieg unserem Raum dann den völligen Ruin brachte. Als sich danach das Land wieder leidlich erholt hatte, wurde es während des Siebenjährigen Krieges abermals in Mitleidenschaft gezogen und der danach mühsam erworbene Wohlstand schließlich von den Revolutionsheeren aufs neue vernichtet. Die Säkularisation gab 1802 ein völlig verarmtes Land an Kurbaiern. Erst die im folgenden Jahr einsetzende preußische Zeit (1803-1806) beseitigte die bis dahin bestehenden mittelalterlichen Zustände. Im Herbst 1804 lagen die neuen Gemeindegrenzen bei uns endgültig fest Sie wurden später auch während der französischen Besatzungsjahre (1806-1810) nicht mehr geändert. 1810, endgültig zu Bayern gekommen, musste fast ein Jahrzehnt noch vergehen, bis es nach vielen Versuchen endlich am 27. Juni 1818 zur Gemeindebildung kam.
Das Landgericht Herzogenaurach bildete damals aus den Orten Obermembach (Steuerdistrikt Hammerbach), Mittelmembach (Steuerdistrikt Hammerbach), Untermembach (Steuerdistrikt Hannberg), der Ortschaft Heßdorf (Steuerdistrikt Hannberg) und dem nahegelegenen Fallhof die Ruralgemeinde Heßdorf. Alle vier Orte blieben aber für sich geschlossene Rechtskörper im neuen Verband und Besitzer ihrer eigenen Liegenschaften und Ortsvermögen.
Auch ihre besonderen Organe wie Ortsvorsteher oder Ortsobmann bestanden unter der Decke der neuen Ruralgemeinde weiter und waren die wichtigsten Faktoren des gemeindlichen Lebens. Sie wurden erst 1835 gänzlich beseitigt. Von einer gemeindlichen Selbstverwaltung kann also in diesen ersten Jahren kaum die Rede sein. Noch immer waren unsere Gemeinden nicht mehr als eine Art Vollzugsorgan des Landgerichtes. Erst die Gemeindeordnung von 1869 brachte hier eine gewisse Verbesserung und um die Jahrhundertwende wurden dann die letzten rechtlichen Restbestände früherer Zeit beseitigt.
Gleichzeitig wurde die Gemeinde Heßdorf durch die Eingemeindung der Ortschaft Hannberg mit ihren Ortsteilen Dannberg, Klebheim, Niederlindach und Röhrach nicht nur flächenmäßig erheblich vergrößert. Ein weiterer Eingemeindungsvertrag wurde am 1. Mai 1978 mit der Gemeinde Hesselberg geschlossen.
Wappenbeschreibung
Das Heßdorfer Wappen ist geteilt. Oben befindet sich in Gold ein wachsender, mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter und rot bewehrter schwarzer Löwe. Auch der untere Teil ist gespalten. Links in Rot eine wachsende silberne Speerspitze; die rechte Fläche ist ausgefüllt von sechs diagonalen Linien - abwechselnd in Schwarz und Gold dargestellt.
Wappengeschichte
Der mit einer Schrägleiste überdeckte Löwe ist die Wappenfigur des Hochstifts Bamberg und erinnert an dessen lang währende Herrschaft in Heßdorf. Größter Grundbesitzer im Ort war das Domkapitel Bamberg, das seinen Besitz vor allem den Herren von Gründlach-Brauneck verdankt. Die Schrägteilung von Schwarz und Gold ist dem Wappen dieses Adelsgeschlechts entnommen. Stellvertretend für die vielen Adelfamilien, die im Gemeindegebiet begütert waren, steht der Spieß aus dem Wappen der Familie von Stiebar, die von 1511 bis 1738 im Gemeindegebiet begütert waren. Der im Adelswappen rote Spieß wurde aus heraldischen Gründen für das Gemeindewappen umtingiert.