"Wie wird man eigentlich Bürgermeister?"
Grundschüler aus Hannberg zu Besuch beim Heßdorfer Gemeindeoberhaupt
„Wie viele Termine haben Sie am Tag?“
„Wie wird man eigentlich Bürgermeister?“
„Wie ist es eigentlich, Bürgermeister zu sein?“
„Was passiert, wenn alle drei Bürgermeister:innen krank sind?“
„Was haben Sie vorher gearbeitet?“
Es waren viele Fragen, die Heßdorfs Erster Bürgermeister Horst Rehder am Donnerstagvormittag im Sitzungssaal im Rathaus beantworten musste. Diesmal stand er aber keinem Ausschuss, seinen Räten oder erwachsenen Einwohnern der Gemeinde Rede und Antwort, sondern zwei Schulklassen der örtlichen Grundschule. Mit 30 Kindern, zwei Lehrkräften und einer FSJ’erin war der Saal dennoch so gut gefüllt wie bei einer Ratssitzung.
Dank der stark reduzierten Corona-Regelungen konnte dieser – eigentlich regelmäßige jährliche Termin – in diesem Jahr endlich wieder ganz normal stattfinden. Der Besuch ist Teil der Unterrichts; die Klassen 4a und 4b der Grundschule Hannberg wollten so viel wie möglich über Kommunalpolitik in Erfahrung bringen.
Nach einem kurzen Abriss über die Gemeinde, den Gemeinderat und die Verwaltung im Rathaus, übergab der Bürgermeister das Rederecht an die Kinder selbst. Diese hatten nämlich zahlreiche Fragen mitgebracht, die sich im Unterricht ergeben hatten oder die sie persönlich beschäftigten. So etwa auch die Frage der 10-jährigen Lea aus Untermembach, warum in ihrem Ortsteil „Bäume umgesägt“ wurden.
Horst Rehder bemühte sich, alle Fragen der Kinder kurz und prägnant zu beantworten, kam aber hier und da doch nicht umhin, etwas weiter ausholen zu müssen. Von „Unterer Naturschutzbehörde“ über die „Verkehrssicherungspflicht“ der Gemeinde bis hin zum Umsetzen von Bäumen bei Bauvorhaben. Manchmal ist sie eben doch etwas kompliziert, die deutsche Verwaltung...
Wichtig jedoch: Am Ende wurde eines klar. Die Gemeinde fällt nicht einfach so Bäume, sondern nur, wenn es gar nicht anders geht und sie dazu gezwungen ist. Denn „auch in Heßdorf stehen die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz weit oben“, so Horst Rehder.
Am Ende der Fragestunde hatten die Kinder fast einstimmig noch eine wichtige Bitte an den Bürgermeister: „Könnten die Netze der Tore am Sportplatz der Schule bitte ersetzt werden? Die sind schon so zerfleddert.“ Und Horst Rehder versprach, der Bitte nachzukommen. „Ich glaube, das können wir schnell umsetzen“, schmunzelte er, während er zum Abschied neben Ortsplänen und einem Buch über die 125-Jahrfeier von Heßdorf auch leckere Äpfel an die Schulkinder verteilte, die sich dann auf den Rückweg zur Schule machten.
Ob die Kinder beim Besuch im Rathaus gut aufgepasst haben, wird sich in Kürze zeigen. Dann ist die Kommunalpolitik im Ort nämlich Thema einer Probe im Schulfach HSU...
Die Gemeinde jedenfalls drückt allen Schülerinnen und Schülern die Daumen für den Test. Und wenn ihr noch etwas nachschauen wollte, stöbert einfach ein wenig auf dieser Homepage der Gemeinde oder der Webseite der Verwaltung ;-)